Mittwoch, 16. Februar 2011

Tron:Legacy IMAX 3D Review

Nachdem Disney uns ja schon wochenlang vor dem Kinostart mit Werbung aller Art für das große CGI Spektakel beworfen hatte, war es mal an der Zeit, einem ganz besonderen Plakat Aufmerksamkeit zu schenken.

Immerhin 43min speziell für das IMAX produziertes Bildmaterial versprachen die Wände an Bushaltestellen in Bremen, da sollte man es sich nicht nehmen lassen, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und sich großes Kino zu gönnen.

Rein preislich unterscheidet sich das Spaß im Cinemaxx schonmal kaum und die 50cent, die die IMAX Vorstellung nun mehr gekostet hat, als mein letzter real3-Besuch, fallen bei den eigentlich eh schon horrenden Preisen kaum ins Gewicht. Für das Geld kaufe ich in 95% alle Fälle zukünftig lieber die BluRay.

Dafür macht das IMAX Format schon gut was her: die entsprechenden Szenen werden nämlich nicht durch schwarze Balken ober- und unterhalb begrenzt und füllen die 16:9 Leinwand komplett aus. Der 3D-Effekt entsteht dagegen wie gewohnt über Polarisationsfilterbrillen, die während der 125 Minuten leichter auf der Nase sitzen, als Shutterbrillen.

Der optische Eindruck des Films ist erwartungsgemäß bombastisch und in der CGI-Welt beinahe eindrucksvoller, als Avatar. Wo letzterer sich nämlich durch möglichst viele verschiedenfarbige Lichteffekte auszeichnen sollte, ist Tron natürlich absichtlich auf die zwei Primärtöne blau und rot ausgelegt, was vor dem sonst schwarzen "Grid" zu einer eindrucksvolleren Immersion verhilft.

Deutlich absetzen kann sich Tron:Legacy zudem durch den von Daft Punk unterstützten Electronic/Dance Filmscore. Die ohnehin künstliche Welt wird dadurch perfekt, alles passt zusammen und man vergisst komplett den Kinosaal um sich herum.
Zumindest fiel mir das hinterher auf, angesichts meines noch halbvollen Getränks...

Die Besetzung des Films wäre ohne Jeff Bridges natürlich undenkbar gewesen, wobei ich mir gar nicht vorstellen will, wie seine Synchronisation wohl geklungen hätte - OV sei Dank.
Olive Wilde macht in ihrer 'Tron'-ähnlichen Rolle eine prima Figur, und auch Garrett Hedlund braucht sich als Flynn's Sohn nicht zu verstecken.

Interessant ist zudem noch die Rolle von Clu, dem digitalen Klon Flynn's. Sowohl er, als auch der jüngere Kevin Flynn in der Rückblende sind reine Computeranimationen nach Jeff Bridges Vorbild. Die Gesichter sehen in einigen Szene noch etwas zu gleichmäßig aus, um vollends zu überzeugen, ich bin mir dennoch sicher, vielen Zuschauern wird der Unterschied gar nicht aufgefallen sein.

Tron:Legacy ist eine echte Augenweide. Natürlich blieb dabei die Story etwas auf der Strecke, aber dafür muss man den ursprünglichen Film nicht gesehen haben, um hier trotzdem hervorragend unterhalten zu werden.
Wer die Gelegenheit noch hat: dies ist einer der Filme, die man, wenn überhaupt, im Kino gesehen haben muss. Die Atmosphäre lässt sich nicht durch HD oder 3D alleine ins Wohnzimmer transferieren, das haben ähnliche Formate (The Dark Knight: IMAX Experience, Avatar) bereits bewiesen. Den Eintrittspreis ist es in allen Belangen mehr als wert, was man von vielem, was ich in letzter Zeit auf der Leinwand gesehen habe, nicht behaupten kann.