Samstag, 4. Juni 2011

Barfuß Laufen - Barefoot running

Wer sich etwas intensiver mit Joggen auseinandersetzt oder sogar bei Mittel- oder Langstreckenläufen regelmäßig an den Start geht, der sollte im Laufe der Zeit bereits den Begriff des Barfußlaufens mal gehört haben. Viele erfahrene Läufer empfehlen dieses als echte Alternative zum herkömmlichen Laufstil und die Community der Barfußläufer wächst von Jahr zu Jahr.

Im Zuge meiner Vorbereitungen zu meinem ersten Marathon habe ich mich erstmal mit dieser Thematik näher beschäftigt und das Grundprinzip ist in groben Zügen schnell erklärt:
Barfußläufer laufen nicht generell ohne Schuhe, sondern setzen beim Laufen anstelle der Ferse zuerst den Fußballen auf. Der Name "barfuß" laufen stammt daher, dass diese Methode eigentlich unsere ursprüngliche, natürliche Form der Fortbewegung war, bevor wir unsere Füße mit Schuhsohlen abpolsterten. Der Grund dafür ist simpel: wer seine Schuhe auszieht und über einen harten Untergrund geht, wird instinktiv damit beginnen, die Ferse nicht zuerst auf den Boden aufzubringen. Ungeschützt würde sich sonst die "Erschütterung" beim Aufsetzen des Fußes schnell sehr schmerzhaft auswirken. Das Abrollen über die Ferse haben wir uns erst mit der Einführung gedämpfter Schuhsohlen angewöhnt. Infolgedessen änderte sich über die Zeit hinweg unser gesamtes Bewegungsmuster.

Beim Barfußlaufen wird die dämpfende Wirkung von den Muskeln und Gelenken übernommen, daher bezeichnet man diese Form auch als "aktives" Laufen. Mittlerweise empfiehlt man den aktiven Laufstil als den gesünderen, da er unserer natürlichen Bewegungsform entspricht und Muskeln und Gelenke entsprechend einbindet. Durch den Wechsel zum passiven Laufstil sind jedoch die erforderliche Kraft und Koordination für das Barfußlaufen im Bewegungsapparat stark zurückgegangen.

Läufer, die sich auf längere Strecken wie etwa einen Halbmarathon, Marathon oder darüber hinaus vorbereiten, sollten dennoch das Training des aktiven Laufstils in Betracht ziehen. Zum einen fördert es das Training der Wadenmuskulatur und der untersützenden Muskeln für Sprung- und Kniegelenke, zum anderen ermöglicht der Wechsel zwischen aktivem und passivem Laufstil während eines Wettkampfes die Nutzung verschiedener Muskeln und Bewegungsformen, was einer vorzeitigen Ermüdung vorbeugt.