Montag, 7. März 2011

Den optimalen Puls messen

Hier ist noch so ein Dauerbrenner unter den modernen Fitnessthemen: der ideale Puls.
Nicht umsonst versuchen Polar, Garmin & Co uns das Neueste vom Neuen aus ihrer Pulsmess-Trainingscomputer-GPS-Wunderuhrensammlung in epischer Breite zu verkaufen. Da ist für jeden Geldbeutel was dabei, gerne auch mal im Bereich mehrerer Hundert Euro.

Aber welchen Puls soll das Technikwunder denn anzeigen?

Im Internet finden sich haufenweise Faustregeln, Berechnungsmöglichkeiten und Testverfahren, die mir als Sportler sagen sollen, welche Zahl im Display blinken muss, damit ich wirklich der Sportlichste der Sportlichen werde.

Die wichtigste Faustregel gleich vorweg: es gibt keine Faustregel!
Alle Durchschnittswerte sind eben genau das, Durschnittswerte, und für uns selbst wahrscheinlich das Papier nicht wert, auf das wir sie ausdrucken und mit ins Studio nehmen würden.

Solche Werte findet man meist in Tabellenform in der Nähe der Cardio-Geräte. Ausschlaggebend ist in der Regel das Alter des Trainierenden, oft mit zwei verschiedenen Werten (60% und 85% für aerobes und anaerobes Training).
Das solch eine Tabelle nicht allzuviel taugen kann, sollte klar sein. Es spiegelt weder Geschlecht, noch Gewicht, noch Trainingsstand oder Tagesverfassung des Trainierenden wider.

Das medizinisch korrekte Ergebnis liefert in dem Fall nur ein Laktatstufentest, der zusammen mit einem Arzt im Freien durchgeführt wird. Der Arzt misst hier regelmäßig durch kleine Blutproben den Laktatwert, was aber für den Tranierenden ein vergleichsweises kostenintensives Verfahren ist.

Häufig liest man daher bei Ratschlägen für Amateursportler etwas über die Maximalpulsformel. Den Maximalpuls kann man entweder nach einer Faustformel (siehe oben) bestimmen, wonach die HFmax für Männer 220 minus Alter, für Frauen 226 minus Alter berechnet wird... oder man läuft zu einer je 3min in moderatem, danach sportlichem und schließlich mörderischem Tempo (nicht zu schnell, 3min muss man dann auch durchhalten) um den Sportplatz. Die im letzten Drittel höchste erreichte Pulszahl ist dann als HFmax zu sehen.

Ausgehend von der maximalen Herzfrequenz teilt man schließlich prozentuale Bereiche dieses Wertes in verschiedene Belastungskategorien ein.
Ein niedriger Prozentsatz der HFmax bestimmt so etwa den Bereich für aerobes Ausdauertraining, darüber einen Entwicklungsbereich an der aerob-anaeroben Schwelle und einen Spitzenbereich für Wettkampfvorbereitungen.

Da auch bei diesen Pulsbereichen die Meinungen schon auseinandergehen, behandeln wir das in einem neuen Post.

Quellen: